Gesundheitsblog August 2018
Kopfläuse - Winzige Teufel, mit großem Effekt
Einige von Ihnen haben dieses fiese, einen schier in den Wahnsinn treibende Jucken auf der Kopfhaut vielleicht schon mal erlebt – einige Glückliche wiederum nicht. Doch unabhängig davon: Dieser Artikel hat die Lizenz zum Kribbeln und Krabbeln und kann möglicherweise starken Juckreiz auslösen, obwohl Sie keine Kopfläuse haben. Seien Sie ‚gewarnt‘!
Es gibt zwar viele Arten von Läusen, jedoch hat jede von ihnen einen spezifischen Wirt (z.B. Hund, Maus oder Mensch) und geht selten auf einen anderen über. Der Mensch kann von drei verschiedenen Arten betroffen sein: Kopfläuse (Pediculus humanus capitis), Filzläuse (Phthirus pubis) und Kleiderläuse (Pediculus humanus corporis). In Deutschland treten am häufigsten die Kopfläuse auf, Filz- und Kleiderläuse so gut wie nie. Alle Arten gehören zu den parasitären Insekten und saugen zum Überleben das Blut ihres Wirts – wie alle Parasiten, so z.B. auch die Zecken (lesen Sie hier alles über Zecken).
Kopfläuse verursachen zwar einen zum Teil quälenden Juckreiz, sind aber ansonsten als ungefährlich einzustufen. Anders als Zecken wirken sie nicht als Krankheitsüberträger. Die lästigen Parasiten, die erstaunlich schnell krabbeln können, kommen zu jeder Saison vor und haben – entgegen mancher Legende – nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Nach ca. 10 Tagen sind sie geschlechtsreif und können in Ausnahmefällen auch in den Achsel- oder Barthaaren auftreten.
Übertragung von Kopfläusen
Kopfläuse wandern meist direkt von Kopf zu Kopf, häufig ist das beim Spielen oder Kuscheln der Fall, wenn man im wahrsten Sinne des Wortes die Köpfe zusammensteckt. Am häufigsten sind dabei Kinder betroffen. Einen wissenschaftlichen Grund gibt es dafür nicht, jedoch wird vermutet, dass es daran liegt, dass Kinder, z.B. beim Spielen häufig intensiven Kontakt haben, Erwachsene hingegen kaum.
Die Übertragung von Läusen über gemeinsam benutze Gegenstände wie eine Bürste oder Mütze ist nur dann möglich, wenn der Gegenstand praktisch nahtlos vom einen Wirt auf den anderen wechselt. Grund dafür ist, dass die Laus nur bei spezifischen Bedingungen (auf dem menschlichen Kopf, in dessen Haaren, bei 28-29 Grad Körpertemperatur) überlebensfähig ist. Auf einer Bürste mit Haaren, einem Kopfkissen oder in einer Mütze, wo sie nicht alle 2-4 Stunden eine Blutmahlzeit zu sich nehmen kann, verschlechtert sich ihr Zustand rapide. Bereits nach wenigen Stunden geht keine Gefahr mehr von ihr aus und sie stirbt nach maximal 48 Stunden.
Gut zu wissen
In den meisten Fällen sind Kopfläuse kein Grund zum Arzt zu gehen. Sollten sich die kleinen Teufel jedoch bei Schwangeren, Stillenden oder Babys eingenistet haben, empfiehlt es sich dennoch. Ebenso, wenn die Läuse trotz Behandlung wiederholt auftreten oder die Kopfhaut auf Grund des Kratzens stark entzündet ist.