Gesundheitsblog April 2019
Tabuthema Mundgeruch
Ein heimtückischer Begleiter ist er, denn meist registrieren ihn nur die Mitmenschen: Die Rede ist vom Mundgeruch, in der Fachsprache auch Halitosis genannt. Kaum jemand mag sein Gegenüber auf den schlechten Atem aufmerksam machen, dabei wären ein paar dezente, aber offene Worte durchaus hilfreich, denn gegen die üblen Gerüche kann man viel tun. Leider ist Mundgeruch nach wie vor ein Tabuthema, um das sich viele falsche Vorstellungen ranken und entgegen der landläufigen Meinung liegt die Hauptursache nicht in einer Erkrankung des Magen-Darm-Traktes. Vielmehr ist bei den meisten Betroffenen die Mundhöhle oder der Nasen-Rachen-Raum Tatort des Geschehens.
Was ist Halitosis?
Der medizinische Begriff Halitosis wird allgemein als Synonym für Mundgeruch verwendet. Er stammt von dem lateinischen Wort „halitus“ ab und bedeutet soviel wie Hauch, Dunst, Atem. Man versteht darunter einen Mundgeruch, der von der Umgebung als sehr intensiv und unangenehm wahrgenommen wird und der selbst bei geschlossenem Mund durch die Nase strömt. Seit einiger Zeit ist Halitosis durch neue Forschungsergebnisse objektiv diagnostizierbar und in den meisten Fällen leicht zu bekämpfen.
Wie diagnostiziert man Mundgeruch?
Die einfachste Art, um festzustellen, ob man tatsächlich störenden Mundgeruch hat, ist einen vertrauten Menschen anzuhauchen und anschließend um eine ehrliche Antwort zu bitten. Alternativ ist der Zahnarzt oder die Zahnärztin der Ansprechpartner der ersten Wahl. Sie können ggf. organische Ursachen in der Mundhöhle aufspüren und behandeln. Ist die verständliche Scheu vor dem Thema erst einmal überwunden, kann man auch über ein vermeintliches Tabuthema wie Mundgeruch ganz normal sprechen. Immer mehr Zahnärzte bieten mittlerweile eine eigene Halitosis-Sprechstunde an. Auch einzelne Universitäts-Zahnkliniken wie z.B. die Berliner Charité, nehmen sich des Themas gezielt an: Sie verfügen über sogenannte „Halimeter“, die durch eine Analyse des Atems und der dabei ausgeatmeten Gase mögliche Ursachen des störenden Mundgeruchs feststellen können.
Wichtig:
Sollte nach der zahnärztlichen Kontrolle keine mundhöhlenbezogene Ursache für den Mundgeruch erkennbar sein, ist ein Besuch beim Hausarzt oder Internisten empfehlenswert. Dadurch können mögliche Erkrankungen anderer Organe diagnostiziert und entsprechend behandelt werden.
Übrigens:
Oft lässt sich der unangenehme Begleiter schon mit ein paar einfachen zusätzlichen Tricks erfolgreich in die Flucht schlagen. So leistet beispielsweise Milch – egal ob warm oder kalt getrunken - Soforthilfe bei Mundgeruch. Auch der Genuss von Äpfeln und Apfelessig, verdünnt mit Wasser, vertreibt schlechten Atem recht zuverlässig. Als wahre Wunderwaffe soll zudem Heilerde wirken. In Wasser aufgelöst und nach jeder Mahlzeit getrunken, wirkt sie von innen heraus und lässt üblem Mundgeruch keine Chance.